Wir essen und kochen sehr gerne – immer und überall. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist gerade auch auf Reisen wichtig, denn, „du bist was du isst!“ Unsere 17 Tipps und Tricks für die Outdoor-Küche.


Verändern werden sich deine Kochgewohnheiten unterwegs aber bestimmt, es stehen dir weniger Küchengeräte, weniger Platz und andere Lebensmittel zur Verfügung. Nicht jedes Rezept besteht unter diesen Gegebenheiten – neue werden sich finden. Hier unsere Erfahrung von zwei Jahren Outdoor-Küche.


 

1. KOCHER

Es gibt verschiedene Arten für die Outdoor-Küche. Je nach Reiseart und Länder wo du unterwegs bist, empfehlen sich unterschiedliche Modelle. Bist du zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs, fällt deine Wahl vermutlich auf einen Ein-Flammen-Gaskocher.

Hast du ein Reisefahrzeug und somit etwas mehr Platz stehen Gas, Benzin, Diesel und Spiritus zur Wahl. Alle haben sie ihre Vor- und Nachteile. Wir haben während mehr als zwei Jahren, meist dreimal täglich mit unserem Coleman-Benzinkocher gekocht und waren damit sehr zufrieden. Wann immer möglich haben wir auf dem Feuer gekocht.

 

Kochen und backen in der Outdoor Küche
Kochen auf dem Feuer in Kanada
Grillplausch - Outdoor Küche at it's best
der perfekte Platz für ein Feuer

 

2. AUF DEM FEUER KOCHEN

Auf vielen Campingplätzen in Kanada und den USA gibt es gratis Feuerholz. So steht einem Grillplausch nichts im Weg. Allerdings braucht es dazu Zeit, Geduld und etwas Können. Zeit, um einzufeuern, Geduld, bis eine richtig heisse Glut entsteht und das Können lässt sich am besten durch Ausprobieren erlernen.

Dann grillieren sich Fleisch, Fisch und Gemüse fast von selbst. Stockbrote, Kartoffeln in der Folie und auch Schoggi-Bananen gelingen ebenso und dürfen bei der Outdoor-Küche nicht fehlen. Du kannst aber auch alle Einpfannengerichte, Schmorgerichte, Suppen oder heisse Getränke auf dem Feuer machen. Verwende einen feuerfesten Topf und probiere aus!

 

3. BACKEN

Es gibt die unterschiedlichsten Varianten, um in der Outdoor Küche zu backen. Die gängigsten hier kurz vorgestellt:

  • Coleman-Backofen – nichts weiter, als eine Blechkiste, die auf den Kocher gesetzt wird. Wir finden das Handling einfach und die Resultate überzeugend. Nachteile: es braucht relativ viel Brennstoff und bei Wind ist ein Einsatz unmöglich.
  • Über dem Feuer – der Geschmack wird besonders gut. Nachteile: es braucht etwas Übung, bis die Resultate überzeugen. Zudem ist diese Variante ziemlich zeitintensiv.
  • Omnia – Backofen – die Fans dieses Ofens sind sich einig, nicht nur Brote und Kuchen gelingen einwandfrei, sondern auch Aufläufe und Gratins. Das Handling soll einfach sein, viel Platz braucht der auch Omnia nicht. Es gibt sogar ein ganzes Kochbuch mit Rezepten. Für die nächste Runde Outdoor Küche überlegen wir uns, einen anzuschaffen.
  • Dutch Oven – dicker Gusseisen-Topf mit Deckel, der direkt ins Feuer gesetzt werden kann. Auch hier überzeugen die Resultate, auch hier gibt es ein ganzes Kochbuch. Nachteile: sperrig und schwer.
  • Backen in der Pfanne – siehe nächster Tipp;)

 

4. IN DER PFANNE BACKEN

Zwar haben wir auch einen Coleman-Backofen, wir backen aber lieber in der Pfanne. Es ist so schön unkompliziert und wir brauchen kein zusätzliches Equipment. Brote und Kuchen oder auch Cookies werden etwas flacher als in einem normalen Backofen, schmecken aber genauso.

Zum Backen in der Pfanne  verwenden wir eine dickwandige Teflonpfanne, und einen Deckel, der nicht ganz schliesst, sondern etwas Luft lässt. Die Flamme auf sehr kleiner Stufe lassen und das Backgut von Zeit zu Zeit drehen und wenden. Anfangs musst du etwas ausprobieren, aber hast du den Dreh einmal raus, können sich die Resultate wirklich sehen lassen!

Wir backen so auch Pizza. Dazu den Teig ohne Belag erst auf der einen Seite vorbacken, umdrehen und belegen, mit Deckel drauf fertig backen.

 

mmmhhh!
in der Pfanne backen
Pizzaschmaus

 

5. BACKE BROT!

Selbst gemachtes Brot darf in deiner Outdoor Küchen nicht fehlen, es ist einfach köstlich, der Duft so verführerisch… In vielen Ländern gibt es zudem nur Weissbrot zu kaufen, das spätestens am nächsten Tag trocken und hart ist. Backe dein Brot doch selber;)

Wir machen jeweils eine grosse Menge Teig am Vortag, verpacken ihn in Plastikbeutel und legen ihn für 24-48h in den Kühlschrank. Die Konsistenz wird perfekt und du kannst den Teig portionsweise in der Pfanne oder über dem Feuer backen. Für den Teig verwende ich Trockenhefe.

Sorge für Abwechslung:

  • füge dem Teig Oliven und/oder getrocknete Tomaten und Kräuter bei
  • Chia-Samen sind lecker und sorgen für einen Knusper-Effekt
  • lecker auch Nüsse, Weinbeeren und/oder Schokolade-Stückchen
  • forme Teigtaschen, die du mit Marmelade oder Dulce de Leche füllst (gut verschliessen). Mmmhhh!

 

Sonntagszopf
Kokosbrötchen mit Marmelade gefüllt
Vollkornmehl mit Kürbiskernen für die Outdoor Küche
Fladenbrot mit Chia

 

6. VORRAT

Wenn du ein eigenes Reisefahrzeug und somit etwas Platz hast, lohnt es sich, einen guten Vorrat für die Outdoor Küche anzulegen – das zahlt sich beim Kochen aus. In unserem Vorrat findet sich meist:

  • Teigwaren, verschiedene Reissorten, Reisnudeln, Polenta, Quinoa, Linsen, Maiskörner (für Popcorn), Instant-Nudelsuppen, Kartoffelflocken, Müesli, Mehl, Backpulver, Trockenhefe
  • Verschiedene Nüsse, Weinbeeren, Chia-Samen, Kokosflocken, Honig, getrocknete Pilze/Tomaten
  • Pelati, Mais, Thon (MSC), Tomatenpüree, Kichererbsen, Oliven, Kokosmilch, Kokosfett, Essig, Oliven-Öl, Senf, Ketchup, Kaffeebohnen, Tee, Wein und/oder Bier
  • Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, frisches Gemüse, Kräuter und Früchte
  • Eier, Milch, Rahm, Yoghurt, Frischkäse, Käse, Soba Nudeln (Asia Abteilung)
  • Currypulver, eine Unmenge an Gewürzen, verschiedene Bouillons

 

7. MENGE

Von Grundnahrungsmitteln kochen wir in der Outdoor Küche meist das ganze Pack. In Tupperware verpackt und im Kühlschrank aufbewahrt haben wir am nächsten Tag so schneller ein Menü beisammen – was besonders bei garstigen Wetterverhältnissen toll ist. Auch von Saucen wie Ratatouille oder Bolognese kochen wir immer grosse Mengen.

 

8. KOCHDAUER

Ein nicht unwesentlicher Punkt beim Outdoorkochen ist die Kochdauer. Es gilt mit den Brennstoffen haushälterisch umzugehen und es ist immer mal wieder möglich, dass du nicht länger als nötig am Herd stehen willst…

Lebensmittel mit kurzer Kochdauer, die perfekt für die Outdoor Küche sind:

  • Couscous
  • Quinoa
  • Polenta
  • sehr kleine Teigwaren
  • Kartoffelflocken (zu Hause würden wir das nie kaufen, aber auf Reisen praktisch)
  • vorgekochter Reis
  • Tortillas
  • Instant-Nudelsuppen (die mit etwas Gemüse und Gewürzen super aufgepeppt werden können)

 

9. EINPFANNENGERICHTE

Sehr gut geeignet für die Outdoor-Küche sind auch alle Gerichte, die in einer Pfanne gekocht werden können. Etwa:

  • Quinoa mit Hackfleisch und Gemüse
  • Bratkartoffeln mit Gemüse
  • Linsen-Gemüse-Eintopf mit Curry –  zusammen mit Fladenbrot eines unserer liebsten Gerichte unterwegs!
  • Ratatouille
  • Gemüse-Crevetten-Curry

 

10. RESTENVERWERTUNG

Resten in der Outdoor-Küche sind sehr gut geeignet, um schnell etwas Neues, Köstliches zu kochen. Beispielsweise:

  • Aus übrig gebliebenem Reis: Fried Rice! Mit Gemüse, Ei oder/und Fleisch
  • Aus gekochten Kartoffeln: Bratkartoffeln, Rösti, Spanische Tortilla, Kartoffel-Küchlein
  • Risotto: zu Kugeln oder kleinen Küchlein formen (ev mit etwas Ei oder Käse vermengen) und anbraten
  • Altes Brot: French Toast oder Apfel-Rösti. Wer kennts?!

 

11. VORBEREITEN

Toll für die Outdoor-Küche auch alles, das du am Nachmittag bei Sonnenschein vorbereiten kannst und abends nur noch hervor zunehmen brauchst. Etwa Guacamole, Hummus oder frisches Pesto. Mit geröstetem Brot und einem knackigen Salat ein gutes und gesundes Nachtessen.

 

12. FRÜHSTÜCKE GUT!

So gelingt der Start in den Tag. Falls das Mittagessen ausfallen sollte (was on the road immer mal wieder vorkommen kann), auch nicht weiter schlimm. Und, geniesse, dass du Zeit für ein ausgiebiges Frühstück aus der Outdoor-Küche hast, wann immer du willst! Wir mögen besonders:

  • Rührei mit Zwiebeln, Tomaten und Speck
  • Müesli mit Joghurt und Früchten
  • Chia-Pudding mit Früchten
  • Pancakes mit Bananen oder Blaubeeren
  • frisch gebackenes Brot
  • Fried Rice
  • Bratkartoffeln

 

Müesli mit frischen Himbeeren
Kaffeeklatsch
Rührei riche - Lieblingsfrühstück
draussen kochen - Erdbeer-Schmaus

 

13. GEH AUF DEN MARKT!

Hier findest du das frischeste Gemüse, entdeckst lokale Spezialitäten, kannst Einblicke in den Alltag der Bewohner nehmen – und meist ist es auch günstiger, als im Supermarkt. In Mittel- und Südamerika hat beinahe jedes Dorf einen eigenen Mercado Central, frage nach, wenn du ihn nicht selber findest. Wenn du in Meeresnähe bist, ergänze deinen Speiseplan mit Fisch und Crevetten. So entsteht automatisch viel Abwechslung in deiner Outdoor-Küche.

 

was für eine Auswahl auf Mexikos Märkten
knackige Frische auf dem Farmers Market in den USA
farbenprächtiges Angebot
Kartoffelähnliches Gemüse vom Markt in Ecuador

 

14. PROBIERE LOKALE SPEZIALITÄTEN!

Es lohnt sich! Und es lassen sich neue Lebensmittel entdecken. Wir haben unter anderem Mole-Sauce (Mexiko), nach First-Nation-Art geräucherter Lachs (Kanada), und Piniones (Chile) kennen und lieben gelernt.

 

Pinones aus Chile
köstlicher Lachs aus Kanada
Mexikanische Köstlichkeiten

 

15. ISS AUSWÄRTS!

Wir kochen sehr gerne selber, gehen aber auch gerne auswärts essen. Gewisse Spezialitäten lassen sich nur auf diese Weise entdecken. Eine Inspiration, auch für das eigene Kochen in der Outdoor Küche!

 

Almuerzo in Kolumbien
Kokos-Koriander-Crevetten in Ecuador
Gallo Pinto in Nicaragua
Frischer Fisch in Mexiko

 

16. SEI KREATIV!

Das wird vermutlich schnell passieren, oft gibt es keinen Supermarkt in der Nähe… Es gilt mit dem was du hast etwas zu machen. Geniesse das Kreativsein und freu dich, wenn das Gericht mit dem wenigen das du hast, gelingt!

 

Mangokompott mit Joghurt
Selbstgerösteter Kaffee
Schoko-Kokos-Haferflocken-Kekse

 

17. NOCH MEHR LIEBLINGSGERICHTE FÜR DIE OUTDOOR KÜCHE

  • Popcorn! Super Snack für Zwischendurch
  • Quesadillas mit Hüttenkäse, Peperoni und Frühlingszwiebeln
  • Fettuchine mit Zucchetti-Streifen (Sparschäler), Knoblauch und Öl
  • Selbstgemachte Burger mit karamelisierten Zwiebeln
  • Soba-Nudeln mit Gemüse und Cashew-Nuts
  • Kartoffel-Pizza
  • Kartoffel-Kürbis-Gemüse mit Koriander
  • Bananenbrot
  • Pasta mit Speck, Tomaten, Frühlingszwiebeln und Rahm
  • Gedämpfte Tomaten mit Reis
  • Quinoa-Salat mit Tomaten, Gurken, Oliven, Feta und frischen Kräutern

 

 

Was sind deine Lieblingsgerichte für die Outdoor-Küche? Hast du einen Tipp, den wir noch nicht kennen? Wir freuen uns auf deine Nachricht!