Beitragsreihe - Reisende auf und neben der Panamericana

Alle starten sie im Norden oder Süden der Amerikas und wollen für längere Zeit auf und neben der legendären Panamericana unterwegs sein. Das sind dann aber auch bereits alle Gemeinsamkeiten. Die Reisenden, die Reisearten, die Reisefahrzeuge, die Reisekosten, die Reisedauer - alles unterscheidet sich. Es gibt unzählige Arten, wie eine Reise auf der längsten Strasse der Welt aussehen kann.

In dieser Beitragsreihe kommen verschiedene Reisende zu Wort. Sie ermöglichen Einblicke in ihre persönliche Traumreise. Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden aufgezeigt. Und vielleicht machst du dich danach auch auf, um die Schönheiten der Welt zu entdecken.

In diesem Beitrag Panamericana on the road mit maximundo.ch.


About

Stellt euch doch kurz vor. Wer seid ihr, wo kann man von euch lesen? Website, Facebook, Instagram, Youtube?

Sarah und Christian - das Team von MAXImundo

Sarah und Christian - das Team von MAXImundo

Wir sind Sarah & Christian aka MAXImundo.

Am Jurarand im schönen Mittelland aufgewachsen, im Zeitraum von 2009 bis 2015 unsere Seelen kurzerhand an Zürich verkauft und seither mit unserem ausrangierten Feuerwehrauto «Maxi» in den Amerikas, Asien, Russland und Zentralasien unterwegs.

Auf unserer Facebookseite berichten wir unregelmässig aber laufend über unsere Erlebnisse, Bekanntschaften und Gedanken.

Unserer Newsletter kann abonniert oder auf unserer Webseite im A3-Format heruntergeladen werden.

Ach ja, auf Instagram und Youtube sind wir unter dem gleichen Namen zu finden, wobei da momentan kein Hund «dra seicht» und wir es eigentlich schon lange löschen sollten. Liegt vermutlich daran liegt, dass wir diese Kanäle weniger bewirtschaften.

Zu Beginn dieser Reise haben wir uns auf die Social-Media-Fahne geschrieben, über die schönen Sachen dieser Reise und das Gute im Menschen zu berichten.

Uns ist aufgefallen, dass man mit dieser Sichtweise eigentlich gar nicht so viele negative Sachen erlebt oder sie vielleicht besser ignorieren kann.

Wie auch immer, es gefällt uns unterwegs zu sein.

MAXI

Reisemobil für die Panamericana

MAXI von innen

Mit einem 85 Liter Wassertank und zwei Boardbatterien à 120 Amp sind wir für drei Tage versorgt. Bei ausreichendem Sonnenschein bringt uns die nachgerüstete 270 Watt Fotovoltaikanlage genug Energie, um uns selbst zu versorgen. Die Küche hat einen mit Strom gespiesenen Kühlschrank (80 Liter) und einen mit Gas betriebenen Herd und Backofen.

Im Wohnbereich haben wir eine Sitzecke mit Tisch, die zu einem Gästebett umfunktioniert werden kann. Wir schlafen im Dachzelt, das durch eine Öffnung mit dem Wohnraum verbunden ist. Das Heck des Fahrzeugs und eine Alubox auf dem Dach bieten Stauraum. Die zuschaltbare Untersetzung und Sperre im Verteilegetriebe ermöglichen gesittete Geländefahrten und mit einer 6 Tonnen Seilwinde können wir Holz näher zum Lagerfeuer ziehen.

Wie lange seit ihr schon unterwegs?

Seit Januar 2016.

Wie lange wollt ihr noch unterwegs sein?

Naja, von wollen kann hier nicht die Rede sein. Anfangs 2018 dürfen wir uns zu Hause wieder um die Aufstockung der Reise- und anderer Kassen und um die Bewirtschaftung unserer Lebensläufe kümmern.


Fahrzeug

War von Anfang an klar, dass ihr die Panamericana mit einem Fahrzeug bereisen wollt? Wieso? Hattet ihr davor bereits Erfahrung mit dem Reisen mit Fahrzeug?

Ja, war es. Weil es unseres Erachtens einfach die flexibelste und gleichzeitig intensivste Art des Reisens bedeutet. Das haben wir bereits innerhalb von Europa mit eigenen Fahrzeugen und bei der gedanklichen Mitreise bei Christians Vater in die Mongolei und zurück erfahren.

Traumplatz auf der Baja California

Traumplatz auf der Baja California für den Dodge Mowag

Für welches Fahrzeug habt ihr euch entschieden? Weshalb?

Unser Herz haben wir im Jahre 2013 einem damals 35 jährigen Dodge Mowag, einem Einsatz- und Gruppenfahrzeug der Schweizer Feuerwehr, verschreiben. Die Liebe auf den ersten Blick war nicht zu verheimlichen, daher war die Entscheidung schnell gefallen.

Nach einigen Überlegungen und einer eigensaufgestellten 10 Punkte Skala nach folgenden Prioritäten: Antriebsart, Leistung, Kilometerstand, Höhe, Länge, Kaufpreis, Zuverlässigkeit, Stand der Technik, Abschreibung und Wertverlust, Charme und Verbrauch, haben wir den Deal zu Stande kommen lassen.

Was hat die Anschaffung gekostet?

Wir haben für Maxi im vorgeführten Zustand und mit 25'000 Kilometer auf dem Tacho knapp 10’000 CHF bezahlt. Die zusätzlichen Ausbauten ohne Ausrüstung betrugen nochmal gleich viel.

Habt ihr den Ausbau selber vorgenommen?

Ja, aber ohne die aufopfernde Hilfe von guten Freunden würden wir heute noch in der Einfahrt von Christians Elternhaus stehen oder zumindest unterwegs warmes Bier trinken, aus Dosen essen oder in kühlen Nächten frieren.

Nach euren jetzigen Erfahrungen: würdet ihr euch nochmals für das gleiche Fahrzeug entscheiden? Wieso? Wieso nicht?

Das ist eine Frage die so schwer zu beantworten ist. Man sieht so viele gut durchdachte und effiziente Reiseuntersätze auf so einem Trip von denen jeder Vorteile und Nachteile in einen Vergleich mitbringt.

Unter den Voraussetzungen die wir vor der Reise hatten und hinsichtlich darauf, dass wir über die bisherige Zeit mehr als zufrieden waren und der festen Überzeugung sind, dass «Maxi» mitliest, können wir die Frage mit gutem Gewissen mit JA beantworten.

Wie viel Treibstoff verbraucht euer Fahrzeug pro 100 Kilometer?

Mal mehr und mal viel mehr… Über die ganze Reise sind wir wahrscheinlich auf einem 25 Liter Durchschnitt. Wobei das Gleiten mit erhöhter Geschwindigkeit auf Amerikanischen Highways mit 22 Litern und technische Gefechtseinsätze oberhalb von 4500 Höhenmeter in Peru und Bolivien mit 40 Litern zu Buche gefallen sind.

Wie viel habt ihr auf der Panamericana für Reparaturen ausgegeben?

Nicht viel, abgesehen von laufenden Unterhaltskosten und einer grösseren Reparatur am Getriebe, die wir aus preislichen Gründen bewusst während der Zeit in den USA machen lassen wollten.

Insgesamt und inklusive Getriebe waren es vielleicht 4000 CHF. Da wurde aber auch nicht so genau Bilanz geführt.


Leben on the road

Wie sind eure sanitären Verhältnisse? Habt ihr ein Wc, eine Dusche?

Tatsächlich sind wir relativ Stolz darauf, dass wir fast jeden Tag geduscht haben. Da es sich aber um eine Aussendusche handelt, die vom Waschbecken im Inneren zum Seitenfenster hinausgereicht werden kann, war das Wellnessprogramm gerade bei Temperaturen um den Nullpunkt nicht immer angenehm...

Die mobile Toilette, die wir 63'000 Kilometer lang, über einen Ozean und drei Kontinente «mitgeschleickt» und nie gebraucht haben, hat im argentinischen Hinterland einen würdigen Thronfolger gefunden.

Das heisst nicht, dass wir 17 Monate nie auf der Toilette waren, aber wenn Menschen in der Nähe sind, gibt es eigentlich immer öffentliche Einrichtungen und wenn keiner da ist schöne Schaufel-Plätzchen mit top Aussicht.

Hier lässt es sich aushalten - ob die Dusche zum Einsatz gekommen ist?

Hier lässt es sich aushalten - ob die Dusche zum Einsatz gekommen ist?

Wie kocht ihr unterwegs? Esst ihr auch auswärts?

Seit Beginn der Reise haben wir Spass daran, traditionelle Gerichte aus Europa mit den gerade landesüblichen Spezialitäten zu vermischen. Mittels festinstalliertem Gasherd und Backofen im Auto ist uns das sehr gut gelungen und wir hatten, abgesehen von der Produkteauswahl in einigen Ländern, keine Einschränkungen gegenüber zu Hause.

Wir haben uns bemüht in jedem Land ein paar Mal auswärts zu essen. Abgesehen davon, dass wir oft das Weite gesucht haben und dementsprechend die Infrastruktur nicht vorhanden gewesen wäre, haben wir es genossen uns selbst zu verpflegen und die Zeit zu haben, auch mal etwas aufwändiger zu kochen.

Wie navigiert ihr?

Ich glaube wir hatten alles. Von OSM über Google Maps zu Maps.me, oftmals mit herkömmlichen Landkarten, manchmal mit der Sonne und den geläufigsten Himmelsrichtungen aber am liebsten der Nase nach und im Gespräch mit Einheimischen oder anderen Reisenden.

Rückführend auf unsere ausgeprägte Nachlässigkeit in Punkt Navigation, wurden die Vorabende von anspruchsvollen Routen meist lieber an Lagerfeuern anstatt am Bürotisch verbracht.

Wie wichtig ist euch Internet/WiFi unterwegs? Was unternehmt ihr, um davon Gebrauch machen zu können?

In jedem Reiseland waren es uns die paar Franken für eine SIM Karte wert. Das hat uns einerseits recht flexibel und mobil bleiben lassen und wir mussten nur ganz selten einer WiFi-Verbindung nachrennen, die dann gegebenenfalls nur schwach oder gar nicht funktioniert hat. Internet wurde somit gebraucht wenn’s da war.

Könnt ihr Spanisch? Habt ihr vor Reisestart einen Kurs besucht? Oder unterwegs?

Wie so mancher Reisende hatten auch wir Vorsätze. So wurden natürlich im Vorfeld Spanischbücher und Lernmittel gekauft und digitale Lernhilfen heruntergeladen. Die geplanten Lektionen von unterwegs sind aber bis kurz nach der Grenze von Mexiko ausgeblieben und die Bücher im Neuzustand verschenkt oder zweckentfremdet worden.

Erstaunlicherweise waren doch einige italienische Floskeln im Archiv und wir haben uns dann Stück für Stück angetastet und Vokabeln rausgeschrieben. Wir haben einfach bei jeder Gelegenheit versucht, mit den Leuten zu reden und möglichst viele neue Wörter aus den Gesprächen mitzunehmen.

Mittlerweile können wir an einem mitteltiefgründigen Gespräch teilhaben aber sind noch weit entfernt von Konjugieren und Zeitformen.

Wo übernachtet ihr mehrheitlich? Frei? Auf Campingplätzen? Aufgrund welcher Kriterien wählt ihr eure Plätze aus?

Wenn immer möglich haben wir frei übernachtet. Grundsätzlich sind wir Campingplätzen mit Charme aber nicht abgeneigt. Wenn wir in der Zivilisation sind, nützen wir die dafür vorgesehenen Einrichtungen und ziehen die lauwarme Dusche dem Tankstellenparkplatz vor. Die wenigen Male an denen wir an Tankstellen und auf Wallmartparkplätzen übernachtet haben, waren wir aber froh drum.

Wir suchen die Plätze je nach Situation und Vorankommen aus. Wenn wir freistehen, versuchen wir weit weg von der Strasse zu sein. Wenn wir in einem Bachbett stehen, versuchen wir die Wetterbedingungen zu deuten und wenn wir in der Nähe von vereinzelten Häusern stehen, suchen wir das Gespräch mit den Einheimischen. Soweit ist alles gut und sicher über die Bühne gegangen.

Was hat euch am meisten erstaunt am Unterwegssein mit dem Auto?

Der Hunger nach mehr! Umso weiter wir gekommen sind, umso grösser wurde die Lust mehr zu sehen und noch weiter zu kommen.

Jeder Tag ein Abenteuer - das macht Lust auf mehr!

Jeder Tag ein Abenteuer - das macht Lust auf mehr!


Sicherheit

Was unternehmt ihr, um euch sicher zu fühlen?

Wir vermeiden Städte, mögen sie noch so klein sein. Mit klarem Kopf an einem schönen Ort ankommen, die möglichen Szenarien durchspielen und wenn möglich nichts Verbotenes zu machen.

In Ländern, die unserer Kultur völlig fern sein zu scheinen, grüssen wir immer die Einheimischen in den Dörfern. Wenn sie zurückgegrüsst und vielleicht sogar ein Lächeln mitgeschickt haben, hat uns das immer ein Sicherheitsgefühl gegeben.

Und wenn sich jemand dem Auto nähert, sehen wir der Begegnung immer vorsichtig aber offen entgegen und gehen auf die Menschen zu.

Habt ihr etwas Negatives erlebt? Habt ihr euch manchmal unsicher gefühlt? Hattet ihr irgendwo richtig Angst?

Wie bereits geschrieben, wir hatten nahezu keine negativen Erlebnisse, haben sie erfolgreich verdrängt oder nicht wahrgenommen. Angst hatten wir nur bei der einen oder anderen Bärenbegegnung.

Wie seid ihr mit dieser Angst umgegangen?

Ruhig bleiben, Augenkontakt vermeiden und langsam zum Bärenspray greifen.

Grenzgeschichten: Habt ihr eine erlebt die aussergewöhnlich schlimm, schön, mühsam war?

Unsere Lieblingsgrenze kennt ihr ja. So reibungslos und freundlich wie jene im Parque Patagonia in Chile/Argentinien war keine. Grundsätzlich waren alle Grenzen zwischen Mexiko und Kolumbien nervenaufreibend. Aber hinsichtlich dessen, dass wir nicht die ersten waren, die diese Prozedur in Zentralamerika über sich ergehen lassen mussten, war es aushaltbar.


Lieblinge

Habt ihr ein Lieblingsland?

Wenn uns doch grosse Teile von Ecuador, Peru und Chile sehr gut gefallen haben, kommen wir wahrscheinlich nicht um die Aussage, dass die USA mit all ihren Vorzügen und im Gesamtbild betrachtet unser Lieblingsland war.

Das mag vielleicht an der Reiserichtung von Norden nach Süden liegen und an der Tatsache, dass wir nie zur Hauptsaison bei den grossen Highlights waren, aber die Einrichtungen sind vorzüglich, die Menschen nett (ob oberflächlich oder nicht) man kann alles was man braucht zu ausgeglichenen Preisen haben und doch ist noch so viel Platz vorhanden, wo man sich zurückziehen und die Natur geniessen kann.

Vor allem Alaska, der Norden und der mittlere Westen waren für uns wie ein riesiger Spielplatz, wo einem die freie Natur zur respektvollen Nutzung zu Füssen gelegt wird.

Habt ihre eine Lieblingsstrecke? Falls ja, wo ist sie? Warum ist es eine Lieblingsstrecke?

Diese Frage können wir nicht beantworten. Da waren zu viele und bei jeder befahrenen Strecke spielten Tagesverfassung von Mensch und Maschine, Wetter und momentane Situation eine grosse Rolle.

Die Lagunensroute in Bolivien, der Top oft he World Highway in Kanada, sämtliche Offraodabschnitte rund um Utah und Colorado, der Weg über den Thomsen Pass in Alaska, die wilden Pfade durch den Paracas Nationalpark in Peru, die Carretra Austral in Chile und die Schotterstrasse zum südlichsten Punkt von Argentinien stehen aber auf unserer Highlight-Liste.

Lieblingsstrecken im Paracas NP, in Peru

Lieblingsstrecken im Paracas NP, in Peru

Habt ihr einen Lieblingsstellplatz?

Die Frage ist unfair. Alle Plätze mit Weitsicht, Einsamkeit und Schwemmholz kommen in die Königsklasse.

Ob das ein Lieblingsstellplatz ist? Bestimmt!

Ob das ein Lieblingsstellplatz ist? Bestimmt!

Habt ihr eine Lieblingsbegegnung? Mit Menschen? Mit Tieren?

Waren wir doch zu Beginn nicht besondere Hundeliebhaber, dann haben uns die herzigen und schüchternen Tierchen in ganz Südamerika umgestimmt.

Und tatsächlich haben wir auf der Reise einige Leute kennengelernt, die nun auf der Gästeliste unserer Hochzeit stehen.


Reisedauer

500 Tage auf der Panamericana

500 Tage auf der Panamericana

Was denkt ihr, ist die ideale Reisedauer für die Panamericana?

Wir sind mit unserer Reisedauer von knapp 500 Tagen sehr zufrieden.

Ein 100 Kilometerschnitt am Tag sollte als Planungsgrundlage dienen.

Falls ihr die Reise schon beendet habt: decken sich die Vorstellungen von vor der Reise, mit den Erfahrungen nach dem Bereisen der Panamericana?

Bei uns wurden aus Kilometer Meilen, aber grundsätzlich ja.

Warum findet ihr, das die ideale Reisedauer?

Weil es für uns, ausgenommen weniger Ausnahmen, immer gepasst hat und wir weder permanenten Zeitdruck noch Langeweile hatten.

Angenommen ihr hättet weniger Zeit zur Verfügung. Würdet ihr trotzdem die ganze Panamericana befahren? Falls nein, welche Region, welchen Teilabschnitt?

Wir sind der Meinung, dass die Panamericana vom nördlichsten, bis zum südlichsten Punkt jeden Meter wert ist und man sich die Mühe machen sollte, die letzten Kilometer vom Polarkreis bis nach Deadhorse und von Ushuaia bis zum endgültigen Ende zu fahren.

Es zeichnet sich ab, dass unsere Eltern in den nächsten Jahren eine ähnliche Reise machen werden. Ihnen werden wir empfehlen von Mexiko direkt nach Kolumbien zu verschiffen.

Das werden wir beim nächsten Mal auch so machen. Dies aufgrund der bereits erwähnten Grenzpolitik von Zentralamerika und der Tatsache, dass jene Länder unserer Meinung nach von allen am wenigstens zum Bereisen mit eigenem Fahrzeug eignen.


Persönliche Eindrücke und Erfahrungen

Der Freiheit entgegen - nach etwas Anlaufzeit, etwas vom Schönsten einer Langzeitreise

Der Freiheit entgegen - nach etwas Anlaufzeit, etwas vom Schönsten einer Langzeitreise

Was ist für euch persönlich das Schwierigste unterwegs?

Was das Schönste?

Am Anfang war es schwierig und nach der Eingewöhnungszeit das Schönste: Frei zu sein!

Was macht ihr, wenn ihr Streit habt?

Auch sehr schön an der Reise ist, dass man sich nicht aus dem Weg gehen kann und Diskussionen zu Ende führen muss, sonst kommen sie wieder.

Eine gute Lösung um Meinungsverschiedenheiten zu verarbeiten ist ein Fotospazieralleingang oder der Griff in die Dachbox zum Mountain Bike. Die wenigen Momente in denen es wirklich gekracht hat, konnten wir dadurch mit einem Kuss und einem Lächeln vor dem Einschlafen besiegeln.

Man muss als Team funktionieren, sonst geht’s nicht.

Ist es euch manchmal zu eng, zu nah im Reisefahrzeug?

Nein. Mit Sitzbereich, Küche und Sofaecke im Erdgeschoss und Dachzelt im zweiten Stock haben wir zu zweit genügend Platz.

Welches ist eure bisher wertvollste Erfahrung?

Man wird noch viel ehrlicher zueinander als man es vorher vielleicht schon war.


Geld und Reisefinanzierung

Wie könnt ihr euch diese Reise leisten? Habt ihr gespart, geerbt oder arbeitet ihr unterwegs?

Wir konnten uns dank guten Jobs die Reise selbst ersparen. Anhand einiger Spar-/ Reduzierungsmassnahmen im Alltag (z.B. Zimmervermietung in der Wohnung, Verzicht auf Zweitauto und ein bisschen weniger Aprés-Ski ging es noch schneller).

Jetzt kommt's: wenn ihr noch unterwegs seid: wie viel gebt ihr pro Monat aus?

Das ist natürlich abhängig von Reiseland und Distanzen. Der grösste Punkt dieser Reise sind die Ausgaben für Treibstoff. Auch wenn man nicht mit einem 5.9 Liter V8 unterwegs ist.

Wir haben zu Beginn unserer Reise mit einem Tagesbudget von 100 CHF gerechnet. (Was ja dann ca. 3000 im Monat bedeuten würde.)

Da Südamerika in den letzten Jahren aber scheinbar preislich explodiert sein muss, konnten wir den verlorenen Rückstand von USA und Kanada nicht gut machen.

Schlussendlich waren es über die ganze Zeit irgendwas um die 135 CHF am Tag.

Wenn ihr die Reise auf der Panamericana bereits beendet habt: wie viel hat eure gesamte Reise gekostet?

Inklusive Verschiffungen: Schweiz → USA/ Darien Gap/ Alaska Marine Highway / Chile → Südkorea = 70'000 CHF

Die Zeit auf der Panamericana ist für MAXImundo unvergesslich!

Die Zeit auf der Panamericana ist für MAXImundo unvergesslich!

Was möchtet ihr noch loswerden?

Die Zeit entlang der Panamericana, respektive auf ihren noch viel schöneren Nebenstrassen, war einfach nur toll und auch wenn eine Reise mit eigenem Fahrzeug viel Vorbereitungsarbeit und zu Beginn einen erheblichen, finanziellen Aufwand mit sich bringt, wird man doch unterwegs bald dafür belohnt.

Wir glauben mit dieser Reiseart am meisten von einem Land und deren Einwohner mitzubekommen. Man hat seinen Reisealltag selbst im Griff und ist nur selten von jemanden abhängig.

Wir könnten ewig so weitermachen.


Wie Dare2go ihre Reise auf der Panamericana erleben, wie viel die Panamericana Reise der Hippietrail-Familie gekostet hat und welches die Highlights für Claudvidontour waren, kannst du unter den entsprechenden Links nachlesen.