Um ortsunabhängig arbeiten zu können, sind ein paar Voraussetzungen nötig. Je besser diese stimmen, umso angenehmer arbeitet und lebt es sich.

Für unseren Einstieg ins ortsunabhängige Arbeiten haben wir Thailand, Malaysia, Bali und Portugal ausgewählt. In Teil 1 von – „Ortsunabhängiges Arbeiten – wo gelingt es?“ – unsere Erfahrungen aus Thailand und Malaysia.


Thailand

Der erste Ort, den wir auswählen, um ins digitale Nomadentum einzusteigen, ist Pai in Thailand.

Uns ist es wichtig, ein Land zu wählen, das wir kennen. Thailand haben wir auf früheren Reisen bereist; wir lieben das Essen, die Menschen, die Kultur. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist zudem unerreicht. Das macht Thailand zu einem der beliebtesten Länder für digitale Nomaden. Gerade auch für Anfänger.

Als Zeitraum pro Ort wählen wir jeweils einen Monat. Das erscheint uns lange. Schnell stellen wir aber fest, dass es Zeit braucht, bis wir uns eingerichtet haben, wissen, was es wo zu kaufen gibt. Beim Arbeiten fliegt die Zeit zudem nur so davon... Notiz an uns: vielleicht besser 2 Monate pro Ort.

Wir arbeiten meist von unserer Unterkunft aus. Co-Working Spaces besuchen wir in der Anfangszeit nicht, da wir zuerst für uns herausfinden wollen, wie wir vorgehen und in welche Themen wir uns einarbeiten wollen.

Frühstück vor unserem Häuschen
Unser Bungalow in Pai

Ort

Pai

Wohnen

Wir haben in Pai ausserhalb des Ortes ein kleines Bungalow mit Aussicht ins Grüne gemietet.

Alleinreisenden Frauen ist die Unterkunft in der Nebensaison nicht unbedingt zu empfehlen – die Anlage ist abgelegen und die Fensterfront lässt sich nicht richtig verschliessen.

Zimmeraus-stattung

Bungalow mit Bad und AC. Grosses Doppelbett mit Mückennetz, kleines Pult mit einem Stuhl (relativ unbequem), kleiner Kühlschrank und ein Wasserkocher. Terrasse mit zwei Stühlen und Tischchen. Küche auf Anfrage zur Mitbenützung, leider jedoch ziemlich schmutzig…

Arbeitsort

Meist von „zu Hause“ aus, auf unserer Terrasse mit Aussicht auf die Brücke. Ab und zu auch im Om’s Garden Café.

Internet in unserer Unterkunft

****(*) – gut und stabil

Essen

Es sind diverse kleine Garküchen zu Fuss erreichbar. Sie bieten sehr preiswerte Gerichte für 1 CHF. Alles ist köstlich!

Im Ort gibt es eine sehr grosse Auswahl an Restaurants und Cafés. Weshalb wir haben fast immer auswärts gegessen und nur das Frühstück selber zubereitet haben.

Unsere Lieblingsorte zum Essen, Kaffee trinken & arbeiten in Pai

  • Om’s Garden Café – superschönes Café mit köstlichem Essen, Kaffees und Smoothies. Zum Arbeiten geeignet.
  • At Pai Coffee – den Nachmittags-Kafffee gibt’s von hier.
  • Vintage Café – unsere Lunch-Adresse! Die Karte ist klein, das Essen köstlich, die Besitzerin sehr nett!
  • TKK Guesthouse & Restaurant – sehr gute Falafel und Currys. Perfekt für einen Drink.
  • Na’s Kitchen – köstlich, aber leider total überlaufen und dadurch lange Wartezeiten auf das Essen. Sehr früh oder spät hinkommen!
  • kleine, namenlose Garküche auf der linken Seite nach der Brücke (bei der Zapfsäule) – sehr günstig und gut. Nur wenige Touristen, dafür umso mehr Einheimische. Wir lieben es, hier unser Essen zu holen.
  • Night Market in Pai – für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein.
Lieblingsort in Pai

Om's Garden Café

Herumkommen

Wir mieten für knapp 100 CHF einen Monat lang einen Roller und lieben es damit durch die hüglige Landschaft zu düsen! Das Städtchen ist in 15 Minuten erreichbar.

Pai ist relativ klein und übersichtlich, der Verkehr auf der schmalen Landstrasse hält sich im Rahmen. Trotzdem aufpassen, in Pai geschieht durchschnittlich jede Stunde ein Unfall mit einem Motorbike!

Freizeit

Pai bietet eine Vielzahl an Unternehmungen und aus unserer Sicht ein gutes Gleichgewicht aus touristischen Einrichtungen und Natur.

Es können verschiedene Tempel, besucht werden, der Pai Canyon, ist beliebt, um den Sonnenuntergang zu beobachten und es gibt einige Wasserfälle.

Leider ist in Pai Elefantenreiten sehr verbreitet – zum Wohle der anmutigen Tiere: Finger weg!

Eindrücke

Anfangs haben wir das Gefühl, etwas weit vom Zentrum weg zu sein. Mit der Zeit schätzen wir unsere Terrasse mit dem schönen Ausblick, die Ruhe, die vielen authentischen (und günstigen) Essensmöglichkeiten und unsere thailändische Nachbarschaft. Die Backpacker-Szene ist weit weg.

Visa

Wir reisen ohne Visa in Thailand ein und erhalten die normale Aufenthaltsbewilligung (für Schweizer) von 30 Tagen. Diese kann einmalig um weitere 30 Tage verlängert werden – wir fahren dazu nach Mae Hong Song. Die Verlängerung kostet 1900 Baht pro Person.

Nach 60 Tagen muss das Land verlassen werden. Anscheinend ist es nicht mehr so leicht, zwischen Thailand und den Nachbarländer hin und her zu wechseln, der sogenannte Visa-Run soll damit verhindert werden. Je nach Grenze soll der Visa-Run noch immer möglich sein – wir haben es nicht ausprobiert.


Preisniveau

Günstig

Für Digitale Nomaden geeignet

Ja, unbedingt!

Fazit

  • Wir lieben Thailand noch immer! Dass das Land bei digitalen Nomaden so beliebt ist, kommt nicht von ungefähr – das Preis-/Leistungsverhältnis ist einfach top! Vor allem das köstliche Essen ist sehr günstig.
  • Pai ist relativ klein, bietet aber doch eine Vielzahl an Restaurants, einen Nachtmarkt, schöne Natur und einige Ausflugsziele – in unseren Augen eine gute Wahl.
  • Ein Co-Working Space ist zwar nicht vorhanden, doch wer Gleichgesinnte sucht, wird sie in den vielen Cafés finden.
  • Die Visa-Situation, ist mit Aufwand und Kosten verbunden.

Thailand

Chiang Mai, im Norden Thailands gelegen, kennen wir von früheren Reisen. Der Ort gilt als Hotspot für DN. Und auch uns gefällt es ausgesprochen gut hier, besser sogar, als bei früheren Besuchen. Es bleiben wirklich kaum Wünsche offen.

Unser Zuhause in Chiang Mai

Ort

Chiang Mai

Wohnen

In Chiang Mai wohnen wir ausserhalb des Zentrums, in einem modernen Condo mit Fitness-Studio und Pool.

Zimmeraus-stattung

Offenes Wohnzimmer mit kleiner Küche, auf unseren Wunsch wird uns ein Gaskocher zur Verfügung gestellt. Abgetrenntes Schlafzimmer und Bad. Wir schätzen es sehr, zwei Räume zu haben.

Arbeitsort

Meist von „zu Hause“ aus, ab und zu in einem Café in der Innenstadt.

Internet in unserer Unterkunft

***** – sehr stabil und schnell


Essen

Wir haben ab und zu selber gekocht. Das Condo liegt etwas ausserhalb, ein Roller ist nötig, um die Garküchen und Restaurants zu erreichen.

Unsere Lieblingsorte zum Essen, Kaffee trinken & arbeiten in Chiang Mai

In Chiang Mai nicht gut zu essen, ist beinahe unmöglich, das Angebot riesig…

  • Toll ist die Essensabteilung im untersten Stock des Maya Einkaufzenter
  • Woo’s Café and Gallery – etwas teuer, aber das Geld wert! Superschön und köstlich. Arbeiten möglich.
  • The Hideout – köstliches Frühstück, Sandwich, Säfte und Kaffees. Lokal sehr klein.
Mach mal Pause in Chiang Mai

Freizeit

In der Grossstadt Chiang Mai bleiben wohl keine Wünsche offen! Tempel, Märkte, grüne Parks, Kinos, alles da.

Herumkommen

Wieder mieten wir für 100 CHF einen Monat lang einen Roller. Die An- und Ablieferung des Rollers kann direkt im Wohnkomplex erledigt werden.

​In Chiang Mai zu fahren, braucht etwas Nerven, da der Verkehr dicht ist. Für Anfänger vielleicht nicht so empfehlenswert. Immer Helm tragen und Führerschein mitführen – die Polizei macht Kontrollen.

Eindrücke

Es braucht etwas Zeit, bis wir uns wohlfühlen und wissen, was wo zu bekommen ist. Das Zentrum ist doch etwas weiter weg, als wir gedacht haben.

​Irgendwann fühlen wir uns wie richtige Expats, wozu sicher auch das hauseigene Gym und der Pool beiträgt. Ein wenig isoliert zwar, aber zufrieden und wenn wir den Trubel vermissen fahren wir einfach in die Stadt.

Visa

Wir reisen ohne Visa in Thailand ein und erhalten die normale Aufenthaltsbewilligung (für Schweizer) von 30 Tagen. Diese kann einmalig um weitere 30 Tage verlängert werden (wir fahren dazu nach Mae Hong Song) – die Verlängerung kostet pro Person 1900 Baht.

Nach 60 Tagen muss das Land verlassen werden. Anscheinend ist es nicht mehr so leicht, zwischen Thailand und den Nachbarländer hin und her zu wechseln, der sogenannte Visa-Run soll damit verhindert werden. Je nach Grenze soll der Visa-Run noch immer möglich sein – wir haben es nicht ausprobiert.

Preisniveau

Günstig

Für Digitale Nomaden geeignet

Ja, unbedingt!

Fazit

Chiang Mai ist einer der Hotspots der Digitalen Nomaden – zu recht! Jeder Wunsch wird erfüllt: gutes, stabiles Internet, Co-Working-Spaces, sehr gutes Essen, Supermärkte mit europäischem Angebot, Sightseeing und Unternehmungen ohne Ende, viele Cafés, angenehmes Klima undundund...

Wer sich einmal wie ein Expat fühlen möchte, in diesem Condo ist es möglich! Und beim Rollerfahren auf den verstopften Strassen und dem Essenbestellen im „Maya“ ist Thailand dann wieder ganz nahe.

Hinweis: In der Burning Season, wenn im Norden Thailands die Felder abgebrannt werden, soll die Luft rauchverhangen und ein Aufenthalt in Chiang Mai nicht angenehm sein. Wir waren in dieser Zeit aber noch nie in der Stadt.

Malaysia

Auch Georgetown, auf der Insel Penang gelegen, kennen wir von früheren Reisen. Dass wir so schnell wiederkommen, hätten wir jedoch nicht gedacht.

Schuld ist das Bali-Visum, das wir auf der indonesischen Botschaft machen wollen. Ziemlich ungeplant lernen wir also auch Malaysia als DN-Destination kennen – und sind begeistert.

Zuhause auf Zeit in Georgetown

Ort

Georgetown auf der Insel Penang

Wohnen

Wir buchen ein Doppelzimmer mit geteiltem Bad im TIDO Hostel.

Wir sind keine Fans von Hostels (je länger, je weniger) – hier passt es aber doch ganz gut. Das Zimmer ist geräumig, die Badezimmer sind sehr sauber und meist frei, die Angestellten zuvorkommend. Der luftige Gemeinschaftsbereich im obersten Stock ist zudem ideal zum Arbeiten.

Einziger Negativpunkt: die Türen der Zimmer lassen sich kaum leise schliessen. Je nach Nachbarn in den Dorm-Zimmern herrscht ein ständiges, lautstarkes Auf und Zu.

Zimmer-ausstattung

Modernes Zimmer mit Doppelbett, Tisch, Sessel und Wasserkocher. AC. Einfaches Frühstück im Preis inbegriffen. Geteiltes Bad.

Arbeitsort

Meist im Gemeinschaftsbereich des Hostels, zu oberst im Gebäude. Mit Sofa-Landschaft und Schaukel. Wir sind meist ganz alleine, obwohl es wirklich hübsch ist und sich die Aussicht über die Stadt sehen lassen kann.

Internet in unserer Unterkunft

*** – wenn’s funktioniert ist es schnell, aber es gibt immer wieder Unterbrüche.

Essen

Das Essen ist ein sehr guter Grund, um nach Georgetown zu kommen! Es ist einfach fantastisch und wohl eines der vielfältigsten Angebote Asiens. Von chinesisch über indisch, malayisch bis zu vietnamesisch. Alles da, alles köstlich – und bezahlbar!

​Unsere Lieblingsorte zum Essen, Kaffee trinken & arbeiten in Georgetown

Das Essen ist (fast) überall köstlich, vor allem in den kleinen, indischen Restaurants!

  • The Mugshot Café – für Malaysia ziemlich teuer. Aber Kaffee und Frühstück munden.
  • Sri Ananda Bahwan – indisches Restaurant. Köstlich und günstig!
  • 71 Love Lane – vietnamesisches Restaurant. Die Pho finden wir gut!

Freizeit

Es gibt viel zu tun! Kirchen, Moscheen und Tempel können besucht werden, Streifzüge durch die indischen und chinesischen Viertel sind lohnenswert. Es gibt sehr viel Street Art zu entdecken, zudem verschiedene Museen und etwas ausserhalb Strände und Natur. Die Insel Langkawi ist zudem nicht weit weg.

Herumkommen

Zu Fuss, oder mit Grab Car, das vom Hostel organisiert werden kann. Die Taxis verlangen leider ziemlich unverschämte Preise…

Eindrücke

Das Arbeiten im grosszügigen Gemeinschaftsbereich ist sehr angenehm. Wollen wir etwas erleben, treten wir vor die Tür und die Eindrücke prasseln auf uns ein. Wir lieben es durch die bunten Gassen zu streifen und die kulinarischen Köstlichkeiten zu geniessen. Zum Arbeiten gibt es verschiedene Cafés.

Visa

Als Schweizer Bürger dürfen wir 3 Monate im Land bleiben. Herrlich unkompliziert.

Preisniveau

Etwas teurer als Thailand – insbesondere die Unterkünfte in Georgetown sind teurer. Das einheimische Essen ist sehr günstig, westliches Essen und Kaffees sind jedoch deutlich teurer, als in Thailand.

Fazit

  • Wir haben Georgetown gewählt, weil wir hier das Visum für Indonesien (Bali) gemacht haben.
  • Zum Arbeiten hat uns Malaysia im allgemeinen und Georgetown im besonderen sehr gut gefallen. Die Infrastruktur ist gut, der Kulturenmix spannend (nicht nur kulinarisch!), das Preisniveau immer noch günstig.
  • Das Hostel fanden wir, dank Gemeinschaftsbereich, sehr gut zum Arbeiten.
  • Einen erneuten (Arbeits-)Besuch können wir uns sehr gut vorstellen.

Wie’s in Bali und Portugal war, in Teil 2 von „Ortsunabhängiges Arbeiten – wo gelingt es?“.


Welche Erfahrungen hast du in den beiden Ländern als digitaler Nomade gesammelt? Decken sich deine Erfahrungen mit unseren? Oder gar nicht? Hast du ein anderes Favoriten-Land? Verrat es uns doch in einem Kommentar.