Knirschende Eisberge, malerisch-bunte Fischerdörfchen, romantische Leuchttürme. Wildlife und Wanderwege in wunderschönen Nationalparks. Stille und Weite. Gaumenfreuden aus dem Meer und Scones zum Nachmittagstee. Und das Beste, die vielleicht freundlichsten Einwohner der Welt. Willkommen im atemberaubenden Neufundland!*

*wo du – noch – nicht auf viele andere Traveller treffen wirst!

Als wir ganz am Anfang unseres 2-jährigen Trips hier ankommen, ahnen wir noch nicht, dass sich Neufundland zu einem unserer Highlights mausern wird. Weshalb, ist hier zu lesen.

 

∗∗∗GOOD TO KNOW∗∗∗

REISEZEIT – Zwischen Mai und September, dann ist das Wetter am ehesten gut. Grundsätzlich schlägt das Wetter schnell um und es heisst, dass man in Neufundland an einem einzigen Tag alle vier Jahreszeiten erleben kann. Bedenke dies beim Packen! Wenn du Eisberge sehen möchtest, sind die Chancen im Juni gut. Auf einer Website kannst du nachlesen, wo sie aktuell gerade zu sehen sind: Eisberg-Spotter.

 

ANREISE – Am Besten nach Halifax fliegen – etwa mit Icelandair via Reykjavik. Vielleicht legst du ja einen Stoppover ein?! – und dort ein Auto mieten. Dann der Küste Nova Scotia’s entlang zum Fährhafen von North Sydney. Die 406km lange Strecke führt durch malerische Fischerdörfer und auch hier liessen sich Stopps einlegen. Aber du willst ja nach Neufundland;)

 

AUF DIE INSEL – Die Morgensonne im Gesicht, eine Tasse dampfenden Kaffee in der Hand, der Blick auf die blauen Weiten gerichtet. Sanft schaukelnd kommst du deinem Ziel näher. Momente des puren Glücks – genauso kann dein Trip nach Neufundland beginnen…

In North Sydney steigst du in die Fähre, die dich an dein Ziel, Port aux Basques, bringen wird. Je nach Budget kann  eine Schlafkabine (genug früh reservieren!) oder ein Schlafsessel gebucht werden. Wir entscheiden uns für den Sessel und können darin auch wirklich schlafen. Bring eine Decke/warme Kleider mit, die Klimaanlage läuft auf Hochtouren!

ABFAHRT – Täglich 11.45 und 23.45

DAUER – Nach Port aux Basques 6-8 Stunden

KOSTEN – Je nach gebuchter Kategorie und ob mit oder ohne Auto unterschiedlich.

NOCH MEHR INFOS – www.marine-atlantic.ca

 

UNTERWEGS – Um frei und unabhängig reisen zu können, empfiehlt es sich, mit dem Mietauto oder dem eigenen Reisemobil unterwegs zu sein.

Die Strassen in Neufundland sind, zumindest auf den Hauptrouten gut. Vorsicht vor „Potholes“ (Löchern) auf der Fahrbahn, die teils schlecht zu sehen sind. Achtung auch vor Elchen, die die Strassen überqueren wollen. Warnlichter, Zäune und Schilder warnen an den exponierten Stellen eindringlich davor.

 

ÜBERNACHTEN – Willst du richtig in die Natur kommen, bringe deine Zeltausrüstung mit. In den Nationalparks gibt es Campingplätze.

CAMPINGPLÄTZE – www.newfoundlandlabrador.com

SONSTIGE UNTERKÜNFTE – www.bbcanada.com/newfoundland

 

VISITOR CENTRES – www.newfoundlandlabrador.com/PlanYourTrip/VisitorInformationCentres

 

6 DINGE, DIE DU FÜR DEINEN NEUFUNDLAND-TRIP BRAUCHEN WIRST

 

DIE NEUFUNDLÄNDER – Erleben wir als ausgesprochen freundlich! Sie zeigen sich sehr interessiert, wollen immer wieder wissen, wer wir sind und wie es uns hier gefällt. Mit Bestimmtheit wirst du mit den netten Menschen in Kontakt kommen, sie haben immer Zeit für einen Schwatz.

Auch schon wurden die Neufundländer als „freundlichste Menschen der Welt“ bezeichnet. Schwierig zu sagen, ob dies so ist, auf unserer persönlichen Liste, finden sie sich jedoch sehr weit vorne!

 

ESSEN – Das Meiste kommt direkt aus dem Meer. Frischer können Fische und Meeresfrüchte wohl kaum sein. Versäume es nicht davon zu kosten! Vor allem Lobster ist köstlich und sehr erschwinglich, dies gilt es auszunützen. Halte nach „Fish Markets“ Ausschau, wenn du selber kochst. Der schottische Einschlag macht sich etwa in Form von Scones und Nachmittagstee bemerkbar.

 

WHALE WATCHING – An verschiedenen Orten werden Touren angeboten. Aber, auch auf eigenen Faust ist es möglich die Meeresriesen zu sehen. Gute Chancen hast du in Twillingate, beim Leuchtturm an der Lobster Cove und auf dem Skerwink Trail.

 


 

  ∗∗∗HIGHLIGHTS∗∗∗

BLOW ME DOWN PROVINCIAL PARK – Der Park mit dem coolsten Namen! Wanderwege führen durch Märchenwald und der Küste entlang, wunderbare Aussichten sind garantiert. Vielleicht hast du ja mehr Glück mit der Elch-Sichtung als wir?

 

 

GROS MORN NATIONALPARK – Grosser, sehr abwechslungsreicher Nationalpark, wo man gut wandern kann. Neben kleineren Tieren wie Vögel, Füchsen und Eichörnchen, leben auch Elche und Schwarzbären (nimm die Bärenglocke mit) hier.

Wir empfehlen folgende Wanderungen / Ausflüge:

  • Shallow Bay. Kilometerlanger Puderzuckerstrand.
  • Tablelands. Das erste Stück bis zu einem Aussichtspunkt ist einfach zu begehen und man ist in ca 30min dort. Es gibt aber noch weitere Wege in die Berge hoch, wo selbst im Sommer Schnee liegt. Über die vielen Steine zu kraxeln ist anstrengend, aber die Aussicht von oben ist wunderschön. Frage im Visitor Center nach Details.
  • Coastal Trail. Ebener Weg der Küste entlang. Schöne Aussichten auf’s Meer. Pfad führt vorbei an interessanter Fauna und Flora.
  • Trail durch Western Brook Pond. Ziemlich touristisch, spätnachmittags waren wir aber fast alleine. Am Ende des Trails liesse sich noch eine Bootstour durch den Canyon (relativ teuer) unternehmen.
  • Leuchtturm bei Lobster Cove besuchen! Schöne Sicht und manchmal lassen sich im Meer unten Wale blicken. Wir haben direkt hier übernachtet (niemand hat reklamiert) und sind am Morgen zu den Rufen der Wale aufgestanden. Einfach wunderbar! Ausserdem gibt es hier, mitten in der Natur, gratis Wifi. Wieso auch immer;)
  • Stoppe in Trout River, einem Fischerdörfchen, wie aus dem Bilderbuch.

 

 

TWILLINGATE – Der Ort wird auch die „Heimat der Eisberge“ genannt. Das Dorf ist klein und hübsch, als wir da sind, können wir Packeis und viele Eisberge sehen. Absolut faszinierend, wie unterschiedlich ihre Formen ausfallen, wie sie knirschen, knacken und knarren. Wie sie in allen Blau-Schattierungen schimmern.

Frag am Besten in einem der Visitor Center und bei den Einheimischen nach, wo zur Zeit die grössten sind.

Café –  „The crown’s Nest Café“. Gemütliches Kaffeehaus mit guten Heissgetränken und Kuchen.

 

 

FOGO ISLAND – Wenn du denkst, es geht nicht mehr einsamer, dann lass dich mit der Fähre von Farewell in 45 min nach Fogo übersetzten. Hier sagen sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht! Die Landschaft ist von bestechender Rauheit, die Fischerdörfchen noch etwas kleiner. Wenn du willst, ist die Insel in wenigen Stunden erkundet.

Anhalten – In Sandy Cove, befindet sich der feinste Sandstrand Kanadas…

Café –  In „Nicole’s Café“ gibt es Scones, warme Getränke und schottische Musik. Hier lässt sich das Inselgefühl so richtig spüren und bestimmt wirst du gefragt werden, was, um Himmels willen, du hier machst!

 

 

ELLISTON UND BONAVISTA – Mit etwas Glück lassen sich bei der rauen Küstenlandschaft von Bonavista Wale und Eisberge sichten.

Von Mai-Sept brüten im kleinen Kaff Elliston, auf einem vorgelagerten Felsen, 500 Paare „Puffins“. In Höhlen, die teilweise bis zu einem Meter tief sind, legen sie ein einziges Ei und brüten dieses aus. Ist der Nachwuchs gross genug, verlassen sie die Insel und leben wieder auf dem offenen Meer. Dann ist auch ihr «geschminktes Gesicht» weniger farbenfroh. Viel kleiner als wir erwartet hätten sind die Papageientaucher, was sie noch niedlicher macht. Sie erinnern uns an Pinguine und besonders bei der Landung scheinen sie ihre Mühen zu haben. Umso besser finden sich die Puffins unter Wasser zurecht. Sie gelten als gute Taucher und Fischer, können gar mehrerer Fische gleichzeitig mit ihrem Schnabel fassen. Obwohl es und beinahe weg fegt, beobachten wir die Vögel lange. Der Eintritt ist gratis, eine Spende ist erwünscht.

 

 

SKERWINK TRAIL, nähe Port Rexton und Trinity East – liegt der 5.3 Kilometer lange Wanderweg der Superlative, der schon ein paar Preise gewonnen hat. Der Pfad führt über Holzstege teils durch schönen Wald, teils der Küste entlang, die Ausblicke aufs Meer sind spektakulär. Als wir von einem der Aussichtspunkte auch noch Wale beobachten können, sind auch wir restlos begeistert.

Beim Start des Trails sind wir nicht allein, aber einmal losgewandert, verteilen sich die Leute ganz gut und wir können den Ausflug gniessen.

 

 

ON THE ROAD – Von hier geht es noch weiter in den Osten, oder aber langsam zurück, je nachdem, wie dein  Zeitplan aussieht. Falls es zurück geht und um die Fahretappen aufzuteilen, bietet sich ein Stopp im TERRA NOVA NATIONALPARK. Hier lässt es sich nochmals wandern und vom Aussichtsturm hast du einen tollen Blick auf das weite Land. Vielleicht machst du es, wie wir und stoppst nochmals im Blow me down NP?! Dann ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Ziel…

 

 

J.J CHEESEMAN NATIONALPARK– Dünenlandschaften und kilometerlange Strände laden zu langen Strandspaziergängen ein. Die Sonnenuntergänge sind besonders schön und bieten dir Gelegenheit auf vergangene Neufundland-Erlebnisse zurückzuschauen…

 

 

BYEBYE – Bestimmt bist du vom schönen Eiland genauso begeistert, wie wir – und planst irgendwann wiederzukommen. Und, da gäbe es ja auch noch das noch rauere Labrador, das von Neufundland gar nicht weit weg ist und auf unserer Wunschliste weit oben steht…

 

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tschüss Neufundland, schön war’s!