Chile - ein vielfältiges Land
Chile beeindruckt uns neben seiner Vielfalt auch mit seinen Dimensionen. Das "langgestreckte Land" kann eine Nord-Südausdehnung von beeindruckenden 4200 Kilometern aufweisen - eine Distanz ungefähr von Dänemark bis in die Sahara.
Diese Tatsache erfordert bei einer Chile Reise eine Entscheidung - soll der Norden, die Mitte oder der Süden bereist werden? Fällt die Entscheidung auf den Norden, findest du in diesem Artikel Inspiration - Chile - Sehenswerte Orte im Norden.
Die Highlights im Norden
Eine gute Gesamtübersicht über Chile und Argentinien in seiner vollen Grösse bietet die Strassenkarte von Michelin - wir planen unsere Touren sehr gerne damit und zeichnen die gefahrenen Strecken jeweils darauf ein.
Bei Chile Roadtrip - 3 Wochen - 2 Routen - perfekt für Einsteiger! geben wir dir viele allgemeine Tipps für einen Roadtrip durch Chile und unter Route 1 beschreiben wir, wie eine Rundreise durch den Norden Chiles aussehen könnte. Dieser Beitrag ist die ideale Ergänzung dazu - er beinhaltet eine genaueren Beschrieb der einzelnen Orte, sowie weitere Tipps.
San Pedro de Atacama
Der Oasenort im Norden Chiles ist weit touristischer, als wir es uns vorgestellt haben. Restaurants reihen sich an unzählige Touranbieter und Shops, ein Souvenirmarkt verkauft Nipes aus ganz Südamerika - die Preise sind hoch. Dass San Pedro Start- oder Endpunkt für Touren über die Lagunenroute und zum Salar de Uyuni in Bolivien ist, erklärt die Touristenströme.
Wir mögen den Ort trotzdem. Im lauschigen Garten unseres Hostals liegend, hören wir dem Pfeifen der Vögel zu, geniessen nach einer kühlen Nacht die wärmenden Sonnenstrahlen und spüren die Anziehungskraft, die Oasen eigen ist. In der dunklen Nacht wird ein wahres Sternenfeuerwerk gezündet.
Von San Pedro aus, lässt sich die Atacama-Wüste sehr gut erkunden. Weitere sehenswerte Orte im Norden sind das Valle de la Luna (zum Sonnenuntergang!), das Valle de Marte (Tal des Mars), die Lagunas Miscanit y Miñiques, das höchstgelegene Geysirfeld der Welt, El Tatio, die Laguana Cejar mit ihrem salzhaltigen Wasser, die Laguna Salar de Talar mit den roten Felsen oder die bizarre Felslandschaft Monjes de la Pacana an der Grenze zu Argentinien besuchen.
Putre
Die Kleinstadt Putre ist einer der nördlichsten Orte Chiles. Auf rund 3650 Meter über Meer gelegen gilt sie als Eingangstor zum Parque Nationales Lauca.
Umgeben von einer kargen Berglandschaft bietet die Stadt ein paar touristische Einrichtungen und ein Bummel durch die engen Kopfsteinpflaster-Gassen ist urgemütlich.
Die wahren Highlights liegen aber ganz klar ausserhalb des Städtchens. So werden wir bei unserem Besuch von einem unvergesslichen Sonnenuntergang empfangen. Auch die staubige Fahrt durch die nahen Nationalparks vergessen wir nicht so schnell - wir finden hier zum ersten Mal Landschaften, die unseren Südamerika-Bildern im Kopf exakt entsprechen.
Übrigens gehört die Stadt erst seit 1883 (nach dem Salpeterkrieg) zu Chile, zuvor zu Peru.
Arica
Vermisst du das Meer? Von Putre aus ist es nicht weit. Nach ein paar Kilometern durch trockenes Beige erwartet dich eine Stadt mit touristischen Einrichtungen (etwa um Vorräte wieder aufzufüllen), Restaurants mit Meeresfrüchten, ein paar nette Strände - und die vermisste Meeresbrise.
Parque Nationales Lauca und Las Vicuñas
Eines der Highlights dieses Parks ist der See Chungarà, zu Füssen des Zwillingsvulkans Payachata - es ist einer der höchsten Seen weltweit.
Auf Staubpisten geht es vorbei an den schneebedeckten, über 6000 Meter hohen Vulkanen, durch eine Südamerika-Bilderbuchlandschaft voller Weite und Stille. Der Himmel ist stahlblau. Mit Bestimmtheit kreuzen Flamingos, die schnellen Nandus (eine Art Vogelstrauss) und die scheuen Vicuñas (gehören zu der Familie der Kamele) deinen Weg.
Die meisten der kleinen Ortschaften sind verlassen. Doch eine Kirche erstrahlt in blendendem Weiss in jedem fast jedem Kaff - ganz klar sehenswert.
Tipp
Genug Treibstoff, Wasser, Lebensmittel und ein Reserverad dabei zu haben, schadet in dieser Region nicht!
Salar de Surire
Ganz so weiss und unendlich, wie der Salar de Uyuni in Bolivien ist der Salar de Surire zwar nicht. Dennoch sind die Dimensionen des Salzsees beeindruckend.
Einmal über knirschende Salzkristalle gehen - hier ist es möglich.
Termas de Polloqueras
Am Rande des Salar de Surire liegen schwefelhaltige Thermen. Das Wasser ist angenehm warm und lockt zu einem Bade. In der Ferne karge Hügel, flatternde Flamingos und ein unendlicher Horizont.
Zwar kann der Wind hier sehr stark auffrischen und der Schwefelgeruch auf der Haut hält noch Tage später an, doch ein Bad mit diesem Ausblick ist jede Unannehmlichkeit wert. Oder?
Einige der sehenswerten Orte im Norden Chile's. Wobei bei einem so langen Land natürlich die Frage aufkommt, bis wo denn der Norden geht...
Warst du auch schon in dieser Region Chiles? Was waren deine Highlights? Wir freuen uns, von dir zu lesen.