Weltreisende stellen in 20 Antworten ihre Lieblingsdestination vor.
Venetien, Italien by verliebt-in-italien
1. Stelle dich doch bitte kurz vor. Wo kann man von dir lesen, bei deinen Abenteuern dabei sein?
Ich bin Elena von Verliebt in Italien
Wie der Name schon vermuten lässt, schreibe ich über Italien – und hier hauptsächlich über die nördliche Region. Online sind meine Reiseberichte seit dem Valentinstag 2015 und ich schreibe bevorzugt über historische Bauten wie Burgen, Schlösser, Villen sowie Städte und Regionen abseits der üblichen Touristenpfade. Meine Reisen mache ich – so oft es das Wetter zulässt – mit dem Cabrio, wodurch auch der Weg an sich schon zum Ziel wird. Naja, was sicher für alle zu einem perfekten Italien Urlaub dazu gehört, kommt auch nicht zu kurz: gut essen und schön schlafen!
2. Welchen Ort stellst du uns vor?
Da die Möglichkeiten so vielfältig sind, möchte ich euch die Region Venetien (Veneto) vorstellen.
3. Weshalb genau diesen?
Venetien liegt relativ nördlich und man kann von den Bergen über die Hügel durch die Po-Ebene ans Meer gelangen. Und das alles, für viele deutschsprachige Urlauber in relativ kurzer Zeit.
4. Wann warst du das letzte Mal dort?
Ich bin jedes Jahr mehrmals dort – zuletzt im Oktober 2016.
5. Was gefällt dir besonders?
Für mich als Kunst- und Kultur Liebhaberin ist die Dichte an Burgen, Schlössern und Villen überwältigend. Die Landschaft in der Gegend der Prosecco-Straße ist auch ohne bestimmtes Ziel toll. Ich kann gar nicht alle Städte aufzählen, die einen Besuch lohnen, doch zu Beginn würde ich einige der Provinz-Hauptstädte wählen: Verona vom Gardasee aus, Vicenza – die Stadt des Renaissance-Architekten Andrea Palladio, Padua bei den Euganeischen Hügeln und Venedig sowieso.
6. Wann ist die beste (Jahres-) Zeit für einen Besuch?
Ich bevorzuge für diese Region den Frühling und den Herbst.
7. Wie komme ich hin?
Hier würde ich ganz klar für eine Autoreise plädieren. Für wen das zu weit ist, der kann fliegen und dann für 2 Tage ein Leihauto mieten. Man sieht so viel mehr und da viele der Städte und Dörfer übersichtlich klein sind, schafft man ohne Stress einiges und kann dabei die Landschaft auf sich wirken lassen.
8. Was einpacken?
Ich bevorzuge den Lagen-Look, denn je nach Region kann sich die Temperatur während des Tages ziemlich ändern. Gute Schuhe mit rutschfester Sohle habe ich aber immer dabei. Natürlich habe ich auch etwas Eleganteres und „schöne“ Schuhe dabei, denn in Italien ist es üblich in den besseren (teureren) Lokalen ein wenig „aufgehübscht“ zu sein.
9. Dein Übernachtungstipp?
Das ist jetzt in einer so großen Region schwer, aber wenn ihr lieber in den nördlichen Weinbergen unterwegs seid, dann empfehle ich Casa Fabris oder Maso di Villa.
Im Süden hingegen war ich bei diesen beiden mehr als zufrieden: InChiostro oder die Foresteria Redentore.
Sowohl im Norden, als auch im Süden ist ein preiswertes bzw. ein (etwas) hochpreisigere Empfehlung dabei, damit es nicht am Budget scheitert.
10. Was muss ich probieren (kulinarisch)?
Nachdem Venetien eine Weinregion ist, muss ich das wohl nicht näher ausführen 😉
Die Grundlagen der Küche in Venetien sind Polenta und Reis. Ich selbst esse in der Gegend um Treviso gerne ein Risotto mit Radicchio. Weiter zum Meer hin bevorzuge ich Seppioline in Umido con Piselli – das sind kleine Tintenfischchen in Sauce mit Erbsen, die mit Polenta serviert werden. Auch Fegato alla veneziana (Leber) mag ich oder – falls ihr im Herbst unterwegs seid – versucht eines der Kürbisgerichte.
11. Wie starte ich am besten in den Tag? Deine Empfehlung für ein Frühstück?
In Italien wird ja selten Wert auf ein ausgiebiges Frühstück gelegt, da das Mittagessen ziemlich üppig ist. Ich suche mir trotzdem nach Möglichkeit eine Unterkunft, die nicht nur Kekse und ein Croissant anbietet, sondern auch Schinken, Käse und mehr.
12. Wie geht es weiter, was kann ich anschauen, unternehmen, erleben?
Es hängt natürlich davon ab, welche Rundreise man machen will – aber VENEDIG sollte dabei sein. Hier lohnt es sich, ein Tagesticket für die Vaporetti zu nehmen, denn diese Stadt ist größer als man glaubt und das ewige Tepp-auf, Trepp-ab geht ganz schön in die Beine!
13. Wo muss ich ein Foto machen?
Im Grunde kannst du fast dauernd knipsen! Da ich eine Liebhaberin von Road-Trips bin, machen meine Beifahrer oft mit einem Tablet aus dem fahrenden Auto heraus Bilder, um auch diese Eindrücke festzuhalten. Bei den nördlicheren Destinationen rate ich auf einen Hügel oder einen Turm zu steigen (ja, dafür waren die guten Schuhe), denn bei der richtigen Wetterlage kann man ewig weit ins Land sehen.
14. Wo treffen wir uns zum Dinner? Wo lassen wir den Abend ausklingen?
Gehen wir nochmal nach Venedig: Bitte hier nach Möglichkeit KEINE Pizza essen und auf keinen Fall auf der Route Rialto – San Marco, denn da sind viele der Lokale reine Touristenfallen. In Stadtteil Dorsoduro findet ihr den Campo Santa Margherita und in den umliegenden Gassen gibt es viele Lokale, die auch für das Budget von Studenten geeignet sind und trotzdem gut.
15. Und am nächsten Tag? Was darf ich nicht verpassen?
Wer Venedig schon bei früheren Reisen gesehen hat, dem empfehle ich Richtung Treviso – Asolo – Bassano del Grappa – Marostica und über Vicenza und Padua retour. Entlang dieser Route sind auch meine Nächtigungs-Empfehlungen.
16. Hast du weitere Restaurant-Tipps, kennst noch mehr nette Cafés oder stimmungsvolle Bars?
Ich würde mir ein oder zwei Weingüter heraussuchen. Hier welche zu nennen ist schwierig, doch ich bin vom Weingut der 5 Schwestern angetan.
17. Wo kann ich Mitbringsel erstehen?
Sorry, falls ich jetzt klinge, als wäre ich nur auf „Essen und Trinken“ aus, aber ich habe bis dato ausschließlich Produkte aus der Region mit nach Hause genommen. Italienisches Essen und Wein mag fast jeder und somit kann man eigentlich nichts falsch machen.
18. Dein ultimativer Geheimtipp?!
Dass ich in die ganze Gegend verliebt bin, habt ihr bestimmt schon bemerkt, doch Padua ist immer wieder etwas Besonderes für mich. Der tolle Obst und Gemüse Markt (Piazza Erbe und Piazza Frutta) ist absolut sehenswert und die atemberaubende Basilika vom Heiligen Antonius ist ein MUSS. Um seinen Beistand wird gebeten, wenn man etwas verloren, verlegt oder vergessen hat. Ich zünde bei jedem Besuch eine Kerze an, denn irgendwie scheint seine Unterstützung bei mir zu funktionieren!
19. Was muss ich sonst noch wissen?!
Generell sollte man in Italien nach 12:00 Uhr keinen Cappuccino oder Caffè Latte mehr bestellen; Kaffee mit (viel) Milch ist dem Vormittag vorbehalten. Beim Abendessen wird in vielen Lokalen erwartet, dass man mehr als einen Gang ist. Ich selbst mag oft nicht mehr so viel, daher teile ich mir häufig mit meiner Begleitung eine Vorspeise und manchmal noch eine Nachspeise. Somit habe ich quasi ein Menü gegessen und bin trotzdem nicht übersatt.
Getrennte Rechnungen empfinden Italiener als sehr eigenartig. Landesüblich ist, dass mal dieser, mal jener bezahlt. Die Rechnung sollte man übrigens sogar bei einer Tüte Eis oder einem Drink mitnehmen. Einige Meter neben dem Lokal kann man sie dann wegwerfen.
20. Reichen 48h? Falls nein, was ist die optimale Aufenthaltsdauer?
Für eine Rundreise wird das knapp, aber wenn sich jeder den Teil meiner Vorschläge heraussucht, der ihn am meisten anspricht und dann vielleicht noch zum Einstieg oder Ausklang Venedig dazu gibt, dann ist das Ergebnis ein Kurzurlaub, der sicher in Erinnerung bleibt!
Viel Spaß in Bella Italia!