Weltreisende stellen in 20 Antworten ihre Lieblingsdestination vor.
Valparaiso, Chile by southtraveler
1. Stelle dich doch bitte kurz vor. Wo kann man von dir lesen, bei deinen Abenteuern dabei sein?
Hola! Mein Name ist Daniel und ich schreibe auf meinem Blog southtraveler.de über meine Reisen und Erlebnisse in Südamerika. Die Liebe zum Reisen, die Neugier auf neue Orte und Kulturen wurde mir quasi von meinen Eltern, die selbst begeisterte Camper mit Van sind, in die Wiege gelegt. Mein Herz schlägt besonders für Chile, wo ich seit 8 Jahren überwintere und von dort aus den Rest Südamerikas entdecke.
2. Welchen Ort stellst du uns vor?
Es geht ins schöne Valparaiso in Chile.
3. Weshalb genau diesen?
Ich möchte mal behaupten, dass ich Valpo (so der Kurzname) von allen südamerikanischen Städten am besten kenne, weil ich dort sehr lange bei Freunden gewohnt habe und die Stadt mit all ihren Facetten so richtig in mich aufsaugen konnte.
4. Wann warst du das letzte Mal dort?
Im Februar 2016 – und in 6 Wochen bin ich wieder dort 🙂
5. Was gefällt dir besonders?
Valparaiso hat Charme, der sich dem Besucher nicht sofort offenbart. Man muss diese Stadt für sich entdecken, mit all ihren Ecken und Kanten. Sie ist rauh und gleichzeitig voller besonderer Schönheit. Mir gefällt besonders seine bewegte Geschichte. Valparaiso war der größte Seehafen in Südamerika und wurde von allen großen Seefahrer Nationen besucht und geprägt. Dies merkt man besonders an der Architektur, die Einflüsse aus England, Spanien und Portugal besitzt.
6. Wann ist die beste (Jahres-) Zeit für einen Besuch?
Im chilenischen Frühling bis Herbst zwischen September und Mai. Im Hochsommer (Januar – Februar) lässt es sich an der Küste gut aushalten, da immer eine Brise weht.
7. Wie komme ich hin?
Du fliegst in die chilenische Hauptstadt Santiago und kannst dort mit dem Bus vom Terminal Alameda oder der Station Pajaritos in 2 Stunden nach Valparaiso.
8. Was einpacken?
Kamera! Valparaiso ist die bunteste Stadt Südamerikas mit unzähliger Streetart, großflächigen Graffitis und bunten Gebäuden.
9. Dein Übernachtungstipp?
Das Costa Azul. Die beiden Besitzer Nina & Luca waren selbst lange Zeit als Reisende in Südamerika unterwegs und kennen die Bedürfnisse von Besuchern ganz genau. Sie widmen sich mit großer Hingabe ihren Gästen, sind sehr herzlich und betreiben dieses Hostel mit wirklicher Leidenschaft. Der Blick über Valparaiso ist besonders am Abend (Lichtermeer deluxe) sensationell und das Frühstück das beste, was du in Südamerika auf den Tisch bekommst – versprochen 😉
10. Was muss ich probieren (kulinarisch)?
Valparaiso als Hafenstadt besitzt natürlich viele sehr gute Fischrestaurants. Wer gut und günstig essen möchte, nimmt einen Bus nach Playa Ancha, wo es entlang der Küste eine gute Auswahl von Lokalen gibt. Besonders lecker ist die Paila Marina, eine traditionelle chilenische Fischsuppe. Auch lecker und typisch für Valparaiso: Ostiones Gratinados – mit Käse gratinierte Muscheln.
Als kleinen Snack zwischendurch kannst du Dir eine Empanada gönnen – mit Fleisch, Fisch oder Käse gefüllte Teigtaschen.
11. Wie starte ich am besten in den Tag? Deine Empfehlung für ein Frühstück?
Das beste Frühstück der Stadt (wenn du nicht bei Nina & Lucas übernachtest) gibt es bei El Desayundor (Cerro Alegre, Almirante Montt 399) Dieses Café bietet nicht nur eine ausgezeichnete Frühstückskarte, sondern auch ein ganz tolles Ambiente mit Bildern von Loro Coiron, einem bekannten Künstler aus Valparaiso.
12. Wie geht es weiter, was kann ich anschauen, unternehmen, erleben?
◊ Valparaiso wurde auf 42 Hügeln, den sogenannten Cerros, erbaut. Jeder dieser Hügel besitzt seine eigene Charakteristik.
◊ Starte am Plaza Sotomayor und atme ein Stück chilenische Geschichte ein. Hier steht das riesige Denkmal Monumento a Los Heroes zu Ehren des Generals Arturo Prat. Das Monument befindet sich auf einem Platz in der Altstadt von Valparaiso in unmittelbarer Umgebung zum Hafen und ist umringt von alten ehrwürdigen Häusern und Gebäuden aus vergangenen Zeiten. Ein idealer Ausgangsort um die nähere Umgebung zu Fuss zu erkunden.
◊ Lass dich treiben durch die bunten, steilen Gassen der Stadt. Fahre mit einem Acsensor, den alten, wackeligen Aufzügen, die den unteren flachen Teil der Stadt mit den Hügeln verbindet. Hier bekommst du einen ersten Eindruck der etwas chaotischen Bauweise und dem Farbenreichtum von Valpo.
◊ Es gibt 2 bekannte Aussichtsplattformen, Paseo Atkinson und Paseo Gervasoni mit toller Sicht auf den Hafen und die Stadt. Wer abseits der Touristenströme unterwegs sein will, der begibt sich am besten auf den Cerro Polanco. Hier fand 2012 das erste lateinamerikanische Graffiti Festival statt und du findest noch mehr beeindruckende Straßenkunst. Hier gibt es auch den einzigen vertikalen Acsensor.
◊ Besuche das Haus La Sebastiana des chilenischen Dichters & Poeten Pablo Neruda (Héctor Calvo 692) Er war bekannt für seine Sammelleidenschaft und man bekommt viele intime Einblicke in das Leben des Literatur Nobelpreisträgers.
◊ Wer richtig viel über Valparaiso und seine Geschichte erfahren möchte, kann sich einer Free Walking Tour anschließen. Diese startet täglich um 10 oder 15 Uhr am Plaza Anibal Pinto.
13. Wo muss ich ein Foto machen?
Cerro Alegre und Cerro Concepcion sind voller Streetart – hier findet jeder ein passendes Motiv. Besonders beeindruckend ist das riesige Bild des chilenischen Streetart Künstlers Inti Castro, das sich über 2 Hauswände erstreckt. Den besten Blick darauf hast du vom Paseo Atkinson.
14. Wo treffen wir uns zum Dinner? Wo lassen wir den Abend ausklingen?
Wer sich mal wirklich etwas gönnen möchte, dem empfehle ich das Ápice auf dem Cerro Alegre. Dort gibt es in toller Atmosphäre z.B. Oktopus mit karamelisiertem roten Pfeffer. Yummi! (unbedingt reservieren, da es nur 8 Tische gibt)
In Valparaiso wird gerne die Nacht zum Tag gemacht und es gibt zahlreiche Bars. Bier Liebhabern empfehle ich die Casa Cervecera Altamira (Avenida Elias 126). Gemütliches Ambiente, Lounge Musik und exzellente Craft Biere. Salud!
15. Und am nächsten Tag? Was darf ich nicht verpassen?
◊ Steig in einen Bus an der Hafenpromenade und fahre die Küste entlang nach Concón, wo es eine einmalige Dünenlandschaft gibt. Hier kannst du unmittelbar am Pazifik Sandboarden.
◊ Am Nachmittag kannst du Valparaiso vom Meer aus genießen. Lancha ist das spanische Wort für Boot und du findest nahe des Plaza Sotomayor am Hafen viele der kleinen Fischerboote, die eine Rundfahrt durch den Hafen anbieten. Feste Zeiten gibt es keine – die Boote kommen und gehen.
◊ Am Muelle Baron, einem Steg, der ins Meer führt kannst du Seelöwen beobachten. Einfach der Hafenpromenade entlang der Bahngleise folgen und auf der linken Seite siehst du schon die Seelöwen auf einer Plattform im Pazifik. Hier lässt sich auch wunderbar der Sonnenuntergang genießen.
16. Hast du weitere Restaurant Tipps, kennst noch mehr nette Cafés oder stimmungsvolle Bars?
◊ Kaffee und Kuchen Freunde kommen bei Dulce Pols (Almirante Montt 658) auf ihre Kosten. Mein Tipp: Unbedingt den Apfelkuchen probieren!
◊ Die besten Empanadas weit und breit findest du bei Delicias Express (Urriola 358) Die gefüllten Teigtaschen sind typisch für Südamerika und hier findest du sie mit 60! verschiedenen Füllungen. Günstig sind sie außerdem und schonen deine Reisekasse (1,20€ – 2,30€)
◊ Die beste Pizza in ganz Südamerika habe ich im Restaurant Malandrino gegessen. Die Dachterrasse bietet einen genialen Blick über die Stadt. (Almirante Montt 532)
◊ Wenn du echte Bar Tradition in Valparaiso erleben willst, nehme einen Drink in der Cinzano Bar (mit Livemusik – direkt am Plaza Anibal Pinto) oder in der La Playa Bar (Serrano 567), in der die Seeleute sich früher ihren Rum haben schmecken lassen. An den Wänden hängen jede Menge Fotos aus den guten alten Zeiten.
◊ Wer es moderner mag, nimmt einen Absacker auf der Dachterrasse des Fauna Restaurants (Dimalow, Cerro Alegre). Auch hier wieder ein toller Blick über Valpo.
17. Wo kann ich Mitbringsel erstehen?
Valparaiso ist bekannt für seine Künstler. Auf dem Cerro Alegre in der Straße Templeman findest du viele kleine Ateliers – hier findest du alles von individuellen Siebdrucken über Malereien bis hin zu Kunsthandwerk und Schmuck.
18. Dein ultimativer Geheimtipp?!
Wenn du die Nacht wie ein echter Porteño durchtanzen willst, dann ist das TZ Mimi (Blanco 375) genau er der richtige Ort für dich. Hier feiert Valparaiso zu Cumbia, Salsa oder auch elektronischen Beats.
19. Was muss ich sonst noch wissen?!
Halte dich zu deiner eigenen Sicherheit nachts von den Straßen nahe des Hafens und des Busbahnhofs fern. Auch Hügel wie Barrio Brasil solltest du ohne Locals nur tagsüber besuchen. Nimm nachts am besten immer ein Taxi, wenn du dich nicht auf dem Cerro Alegre oder Cerro Concepcion befindest.
20. Reichen 48h? Falls nein, was ist die optimale Aufenthaltsdauer?
Ich selbst bekomme von Valpo nie genug, aber 48h reichen für einen ersten Einblick in die für mich schönste Stadt Chiles. Wenn du noch das schöne Umland mit den Strandorten und der Weinregion erkunden willst, solltest du 3-5 Tage einplanen.